Seit 1993 platziert Max Grüter seinen Typus des «Hasenmenschen» – den Bunnyman – provokativ
in allen erdenklichen Ausdrucksformen und Medien. Die Figur, ein nackter Körper in kauernder, unterwürfiger
Haltung, ergänzt durch Hasenohren und Pummelschwanz, fungiert als «Kulturderivat» und hinterfragt
Konsumismus, Genderismus und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Körpern.
Die Darstellung ruft oft Belustigung oder Irritation hervor – eine Reaktion, die bei einer weiblichen Figur in
derselben Pose schnell in Kritik über Sexismus und Objektifizierung umschlagen würde. «Bunnyman» macht
diesen Doppelstandard sichtbar und offenbart, wie unterschiedlich Geschlechterrollen und Nacktheit bewertet
werden. Das Werk lädt zu einem künstlerischen Diskurs ein, der festgefahrene Klischees aufbricht und den
politischen Umgang mit Körperbildern kritisch beleuchtet.